Was bewirken Yoga Übungen
Alle Asanas beeinflussen auf drei Ebenen:
- der körperlichen Ebene
- der seelisch/geistig/psychischen Ebene
- der energetischen Ebene
Jede Asana wirkt auf den Körper, denn...
Yoga-Asanas können:
- Muskeln aktivieren und kräftigen
- die Wirbelsäule aufrichten
- Muskeln und Gelenke beweglicher machen
- Organe und Gelenke durchbluten und dadurch entgiften
- den (Herz-)Kreislauf stabilisieren
- die allgemeine Entgiftungstätigkeit des Körpers fördern
- die Drüsen im Körpers und daher die Hormonproduktion regulieren
- den Stoffwechsel anregen
- das Immunsystem stärken
- und, und, und...
Wer sich schon mal in körperlich elendem Zustand – schmerzhaft verspannt, mit Kopfschmerzen, Kreislaufbeschwerden, tief erschöpft und kraftlos – in eine Yogastunde geschleppt und danach das Yoga-Studio wie ein neuer Menschen verlassen hat, weiß, welche magischen Effekte Yoga auf den Körper haben kann. Aber eben nicht nur auf den Körper...
Jede Asana wirkt auf die Psyche, denn...
- Bewegung und tiefe Atmung bauen Stresshormone ab
- körperliche Verspannungen werden reduziert, was sich auch positiv auf geistige Verspannungen auswirkt
- der Kontakt mit dem Körper, der Fokus, die Achtsamkeit und die Konzentration auf die Asana machen den Kopf frei von Alltagssorgen und dem Gedankenkarussell
- der Parasympathikus wird aktiviert, was viele Systeme im Körper beruhigt/reguliert: Herz, Blutdruck, Verdauung etc.
Auf Dauer zeigt auch die yogische Philosophie, die im Yoga-Unterricht vermittelt wird, ihre Wirkung auf unsere Psyche. Vor allem tantrische Traditionen bilden einen wichtigen Gegenpol zur gehetzten Leistungsgesellschaft mit heruntergebrochenen Motiven wie: So, wie du bist, bist du perfekt, du hast ein Recht auf Glück, erweitere deine Grenzen, vergleiche dich nicht mit anderen etc.
Jede Asana wirkt energetisch, denn...
- allgemein aktivieren Yoga-Übungen den Energiefluss (Sanskrit: Prana) im Körper und harmonisieren die Chakren. Das bedeutet, dass die Energie nicht mehr blockiert ist und freier durch den Körper fließen kann. Wenn die Energie durch alle Chakren frei fließen kann, bist du quasi halb erleuchtet... :-)
- Die Energien der linken und rechten Körperhälfte werden harmonisiert, indem die Energiekanäle (in der yogischen Tradition „Nadis” genannt) Ida (weiblich, passiv, aufnehmend) und Pingala (männlich, dynamisch, aktiv) ausgeglichen werden und so die Energie entlang des Sushumna-Nadis, des zentralen Haupt-Energiekanals des Körpers (läuft entlang der Wirbelsäule) freier fließen kann (s. Abb. oben).
- wenn Prana frei durch die Sushumna fließen kann, wenn alle Chakren gereinigt und aktiviert sind – dann kann die Energie frei nach oben fließen, zum höchsten Chakra, dem Kronen-Chakra Sahasrara. In seltenen Fällen passiert es dann, dass es eine Art Erweckungs-/Erleuchtungserlebnis gibt, nämlich dass die Kundalini aufsteigt.
Das klingt alles mächtig esoterisch. Allerdings entsprechen die Nadis nicht nur den Energie-Meridianen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), sondern auch dem menschlichen Nervensystem: Ida entspricht dem autonomen Nervensystem, Pingala dem peripheren und die Sushumna dem zentralen Nervensystem. Zu verschiedenen Zeiten haben also kluge Menschen mit verschiedenen Mitteln das gleiche erforscht – nämlich die psychische und physische Gesundheit des Menschen. Auch wenn sie ihre Erkenntnisse dann ein bisschen anders interpretiert und andere Schlüsse gezogen haben.